5 Übungen gegen Prüfungsangst, die sofort helfen
Einleitung
Wenn der Puls rast, die Hände zittern und der Kopf leer wird, hilft kein „Reiß dich zusammen“.
Was in diesem Moment wirklich wirkt, sind gezielte Körper- und Mentalübungen, die dein Nervensystem regulieren und deinen Kopf wieder klar machen.
In diesem Artikel lernst du 5 wissenschaftlich fundierte Soforthilfe-Übungen gegen Prüfungsangst, mit denen du in nur wenigen Minuten spürbar ruhiger und fokussierter wirst – vor, während oder nach einer Prüfung.
Ruhige Atmung – der schnellste Weg zur Klarheit
Die Atmung ist der direkte Zugang zum autonomen Nervensystem.
Wenn du langsam und tief atmest, signalisierst du deinem Körper: Alles ist gut.
So geht’s:
- Atme 4 Sekunden ein (durch die Nase).
- Halte kurz inne.
- Atme 6 Sekunden aus (durch den Mund).
- Wiederhole 5–10 Mal.
Diese Technik aktiviert den Vagusnerv, der deinen Herzschlag und Blutdruck senkt – und dein Gehirn wieder in den Denkmodus bringt.
Progressive Muskelentspannung (PMR)
Angst spannt Muskeln an – und Anspannung verstärkt Angst.
Die Lösung: bewusstes Anspannen und Loslassen.
Übung:
Spanne eine Muskelgruppe (z. B. Hände oder Schultern) 5 Sekunden fest an – und lasse dann vollständig los.
Spüre die Entspannung.
Arbeite dich so durch Körperbereiche.
Diese Methode beruhigt das vegetative Nervensystem und erhöht das Körperbewusstsein.
5-4-3-2-1 Bodenanker (Gegen Blackout)
Wenn Panik aufsteigt, hilft es, die Aufmerksamkeit zurück in den Moment zu holen.
So funktioniert’s:
- 5 Dinge sehen
- 4 Dinge fühlen
- 3 Dinge hören
- 2 Dinge riechen
- 1 Ding schmecken
Diese einfache Achtsamkeitsübung stabilisiert den präfrontalen Kortex und unterbricht den Angstkreislauf.
Gedanken-Reframing – von Angst zu Energie
Viele prüfen sich selbst mit Sätzen wie:
„Ich muss funktionieren.“
„Ich darf keinen Fehler machen.“
Diese Gedanken erhöhen Stress.
Versuche stattdessen:
„Ich bin aufgeregt, weil mir das wichtig ist.“
„Mein Körper mobilisiert Energie, damit ich fokussiert bin.“
Das verändert die emotionale Bewertung der Situation – und steigert die Leistungsfähigkeit.
Priming – dein mentaler Startknopf
Mit gezielten Priming-Sätzen oder Visualisierungen kannst du dein Gehirn auf Erfolg programmieren.
Höre oder lese täglich kurze, positiv formulierte Glaubenssätze:
„Ich bin ruhig und konzentriert.“
„Ich vertraue auf mein Wissen.“
„Ich darf Fehler machen – und trotzdem erfolgreich sein.“
Regelmäßiges Priming aktiviert neuronale Netzwerke für Zuversicht und Selbstvertrauen.
Fazit
Prüfungsangst ist kein persönliches Versagen – sondern eine körperliche Stressreaktion, die du mit bewusster Steuerung regulieren kannst.
Jede der vorgestellten Übungen stärkt deine Selbstwirksamkeit und bringt dich Schritt für Schritt zurück in die Ruhe.
Kleine Schritte – große Wirkung. Schon wenige Minuten bewusster Atmung oder Reframing können den Unterschied machen.
Wissenschaftliche Quellen
Porges, S. W. (2011). The Polyvagal Theory. Norton.
Jamieson, J. P., Mendes, W. B., & Nock, M. K. (2013). Improving acute stress responses: The power of reappraisal.Current Directions in Psychological Science, 22(1), 51–56.
Kabat-Zinn, J. (1990). Full Catastrophe Living. Dell.
Bargh, J. A., & Chartrand, T. L. (1999). The unbearable automaticity of being. American Psychologist, 54(7), 462–479.